Die Bergretter Sommerübung
Der Tag kann nicht mehr fauler sein. Es regnet in Strömen. Ich bin unterwegs zur Übung des ARS – Alpine Rettung Schweiz, den kennt ihr schon aus meiner Reportage im Winter https://bit.ly/3Xw6NCm. Da waren wir bei uns im Schwarzsee, diesmal werden wir die nebenan liegende Region Gantrisch besuchen. Heute wird die Übung zusammen mit der Sektion Thun durchgeführt.Die Retter kommen an – die Vorstellungsrunde kann beginnen – ich erkenne bekannte Gesichter und lerne neue. Die Einsatzgebiete und Tätigkeit werden erwähnt – im Sommer stossen mehr neue Sportarten dazu wie Biken oder Gleitschirmfliegen.Mit Lächeln betrachte ich die Gruppe – heute sind auch zwei Frauen dabei. Es regnet und regnet – die Rettung kennt kein Wetter – wir werden in vier Gruppen verteilt und die Theorie kann beginnen.Die Jelk Bahre wird benutzt – der Bergretter Bruno Jelk, der sich grossen Respekt und Name im Rettungswesen machte und der aus unserer Region Schwarzsee kommt, entwarf diese universelle Trage aus Leichtmetall. Es wird praktisch geübt, wie man die Patienten binden muss, einwickeln, tragen.Beim nächsten Posten kann man mit der Winde Bekanntschaft machen. In steilen Hängen sicher willkommene Hilfe. Unter Leitung von Philipp wird am Seil gezogen, die kleine Maschine hat tatsächlich Kraft.Auch die Thuner Sektion zeigt ihre Kenntnisse, diesmal andersherum. Die Bahre wird von Martin, der Arzt der Rega vorgestellt – schon seine Funktion spricht Bände. Die Rega ist die so bekannte Schweizerische Rettungsflugwacht.Bei der vierten Gruppe wird die Winde soeben praktiziert und auch viel über die Lagerung von Material und akribische Beschriftung gesprochen. Man kann eben theoretisch sehr praktisch sein.Danach wird direkt die Übung durchgeführt. Markus und ich spielen wieder die Opfer. Tief im Stutz bin ich als Pilzsammlerin abgestürzt – mein Rücken schmerzt, ab Knie spüre ich die Beine nicht mehr. Die Rettung kommt – Martin! Genau der Martin von Rega, da bin ich schon gerettet. Mit der so typische, ruhige Stimme prüft er die Situation. Mit fachlich genauen Handgriffen werde ich untersucht, weitere Helfer kommen dazu. Es wird nötig, sie müssen mich jetzt aus dem steilen Gelände hinauf tragen. In Bahre werde ich richtig eingepackt und fixiert, ich bekomme Warmbeutel. Ich werde getragen, dann mit Winde hochgezogen und zum Parkplatz gebracht.Die Vorgehensweise wird besprochen, es gab Unstimmigkeiten bei der Kommunikation und Funk, es wurden drei Helfer vorgesehen, nach hinein kamen mehr, was ich als optimal zeigte.Die zweite Gruppe rundum Markus ist noch nicht fertig und fordert die Hilfe an. Das Gelände ist steil und rutschig, der Steinschlag droht, das Wetter vereinfacht nicht die Situation.Später wird die Übung abgebrochen und die Besprechung folgt – was hätte man anders machen können, viele Fehler sind passiert, es gab einige Unstimmigkeiten mit Kommunikation und Organisation. Aber dafür sind die Übungen da, um zu sehen, wie man sich besser koordinieren kann, wie andere Teams und Sektionen arbeiten.Sogar das Wetter über Gantrisch zeigt sich von sonniger Seite, es wird spät Nachmittag und wir werden gemeinsam essen. Die Selitalhütte Crew gab sich richtig Mühe, die Retter und Opfer gut zu verpflegen. Für mich war es wieder mal eine lehrreiche Reportage, ich habe mich auch technisch gesteigert, nutzte beim Filmen und Fotografieren drei Kameras und Drohne, die Kälte und Feuchte zwangen mich und Technik so richtig ins Knie. Aber genau das ist das Spannende dabei, dass man nie weiss, wie es kommt! Im Gegensatz zur Winterübung gab es bunte Farben der Region Gantrisch, die blühende Natur. Und endlich zwei Frauen mit dabei.Es ist Zeit, sich zu verabschieden und den Sonntag ausklingen lassen. Ich danke sehr für den schönen Tag, bis bald! Ein ganz besonderes Dankeschön an die Retter.
…IHR MACHT DIE WELT SCHÖNER, INDEM IHR EINFACH DA SEID…
Da ich das Jahr entschied, mich künstlerisch weiterzuentwickeln, habe ich während der Übung alles gefilmt. Viel Spass beim Zuschauen! Klicken Sie hier https://youtu.be/RPs3ZiaSnXM
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