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Der Alltag

Diesel und eures Lächeln

Der Morgen ist da und ich fahre zur Arbeit. Vorher muss ich noch tanken bei Tankstelle Coop in Flamatt. Ein flottes Smalltalk mit Hasan und ich kaufe meinem Peugeot volle Kanne Most und mir etwas für Abendessen.Die Arbeit heute wird ein ganz lustiger Tag sein. Fünf LKW‘s werden das Inventar einer Vogelzucht zu anderem Bauer nach Luzern bringen. Wie immer bei den Bauern ist mein zynisches Ich in Form und? Es gibt Rabatt für den hausgemachten Apfelmost. Es geht nach Sempach und ich werde ganz staunen, denn ich lande bei Straussenfarm. Das ist wieder mal was Besonderes in meinem Job! Ich nutze die Gelegenheit und gehe schnüffeln. Das sind schon grosse Vögel die Straussen. Mein zynisches Ich staunt und meint ganz leise zu mir: Der Schnabel, die Frisur, die Augen…Die sehen doch wie unsere Arbeitskollegen aus! Ich mahne mein zynisches Ich, obwohl…Bei Ansicht des jungen Kälbchen stelle ich gewisse Ähnlichkeiten schon…Abgeladen und ich fahre wieder weiter. Zeit zum Mittag ist da, ich halte an der Raststätte Imbisstruckshop Knutwil Nord. Ich mache eine kurze Pause bis es wieder weitergeht. Auf mich wartet super Auswahl an verschiedenen Speisen und in verschiedenen Sprachen. Der Chef bereitet mir das Essen vor – leckeren Cheeseburger mit allem drum und dran und dazu Himbeerlimonade. Ich bin froh etwas Warmes essen zu dürfen. Und auch komfortable Toiletten sind da. Ich werde dann meine übrige Arbeit erledigen, einen vergessenen Notfall und am Abend habe ich noch 30 Minuten Pause. Ich bin sehr froh, das Essen eingekauft zu haben, denn um 19:00 Uhr ist alles in der Schweiz geschlossen. Am nächsten Tag wartet auf mir ein anderer Lkw und eine ganz besondere Strecke. Ich fahre sehr weit, in Kanton St. Gallen, nach Arbon. Ich habe das Sandwich mitgenommen, beim Kunden gönne ich mir warmen Tee aus dem Automat. Ich erledige meine Arbeit.Es handelt sich um sehr technische Arbeit, ich werde Gebinde abladen und zwölf Gebinde wieder laden. Zurück fahre ich schon bei Nacht. Nicht weit entfernt halte ich an der Raststätte Thurau. Leeres Restaurant, keine Leute, einige ausländische Lastwagen, es wird noch geputzt, in Viertel Stunde wird geschlossen. Ich gönne mir eine Pause, kaufe mir Sandwich, Schokolade, Getränk und Kaffee. Gegessen wird im Lastwagen. Die nächste Woche wartet auf mich Stückguttransport im Kanton Fribourg. Da ich weiss, dass ich nirgendwo warm essen kann, nehme ich was mit. Ich halte im Sodbach beim Restaurant, wo ich eine kurze Pause mache. Das Restaurant wird erst am Abend für Take Away offen. Den Wirt Thomas kennt ihr schon aus meiner Reportage http://bit.ly/2C0S4cf . Ich erledige dann meine Arbeit, das Wetter wird sich sehr verschlechtern, ich komme ganz schlecht vorwärts. Bei meinem letzten Kunden werde ich die Pause einlegen, und bin dankbar, dass ich hier Kaffee trinken kann. Ich gönne mir noch den Kuchen von meiner Vermieterin und Joghurt aus dem Automaten. Der Mittwoch mal wieder Stückgut verteilen und dann muss ich Abholdienst in Zürich machen. Mit 17:00 Uhr kommt wieder die Nacht, ich muss eine Pause einlegen, ich halte an der Raststätte Kölliken Nord. Sie befindet sich zur Zeit im Umbau, wie ich erfahre, würde das Restaurant zum zukünftigen Burgerking umgebaut. Ein freundliches Schwätzchen mit der Verkäuferin, ich zahle meinen Kaffe, der Regen peitscht und mein Lastwagen bietet mir die Ruhe bevor ich zurück ins Depot fahre. Der Freitag ist endlich da. Ich hab 11 t Ware zu verteilen – Parkette, Fenster, Baustellen. Am späten Nachmittag habe ich fertig und muss wieder eine Pause einlegen und fahre an die Raststätte Münsingen Nord. Das Restaurant Autogrill hat geschlossen, von frischer Küche kann ich mir nur träumen lassen. Ich gönne mir zwei Schinken Gipfeli, Apfel Muffin und Kaffee. Gegessen wird im Kamion.  

Die neue Woche ist da, mein Tag ist vorbei, eine kleine Pause habe ich unterwegs schon gemacht, jetzt muss ich wieder 30 Minuten einlegen. Ich fahre Autobahn von Bern Richtung Solothurn und werde die LKW-Raststätte Hurst besuchen. Schon seit Jahren ist hier ein Imbiss, ich begrüsse den Chef und bestelle Dürüm. Die Tage sind schon deutlich länger, bald wird es 18:00 Uhr sein und die Sonne neigt sich zum Horizont. Die Woche darauf fahre ich wieder bei uns in Kanton Fribourg bei namhaften Grosshändlern. Nach der Arbeit noch Abholdienst bei unseren Kunden mit Bürobedarf in Bolligen. Seine Kantine ist die Sensation. Ein sehr angenehmer Aufenthaltsraum und Shopperautomat mit vielen Leckereien. Für mich ist der Linseneintopf geblieben, in Mikrowelle aufgewärmt und dazu dunkles Brötchen. Es war so viel und soooo was lecker, für heute genug gegessen. Und zum Schluss na ja, die Schokolade. Da sich die Schweiz in Lockdown befindet, schliesst alles um 19:00. Aber die Regierung hat eine Ausnahme bewilligt und zwar, die Tankstellen dürfen bis 21:00 offen haben und ich bin froh, mir bei der Heimfahrt das Morgenessen bei uns in Flamatt zu besorgen.  Donnerstag ist da, es wird ein ganz einfacher Tag. Ich fahre wieder für die Grosshändler, ich komme gut vorwärts. Da ich heute zeitlich prima bin, halte ich auf der Raststätte Grauholz Nord. Die ist bei uns Chauffeuren beliebt für ihre Einfachheit. Ich gönne mir ein Schoggigipfel mit Kaffee. Ich werde viel erledigen und am Abend wieder bei unseren Kunden mit super Kantine landen. Für heute Penne Teigwaren mit Gemüsesauce.  Ein kalter verschneiter Dienstag kommt. Ich mache wieder Region Freiburg. Manche Kunden sind einfach sensationell, helfen mir. Da ich weit hinauf in die Bergen muss, mache ich eine kleine Kaffeepause am Raststätte Gruyere. Diese Region kennt ihr schon aus meiner Reportage https://bit.ly/37Ft0qB Nach dem heftigen, verfluchten Nachmittag im Schnee mit allem drum und dran wartet auf mich bei der Rückfahrt noch einmal Gruyere. Diesmal ist Marta an der Theke. Ein freundliches Geschwätz, bisschen plaudern, meinen Kaffee zahlen und gute Fahrt ! Danke sehr! Mitte der Woche, ich mache diesmal Region Bern. Am Mittag steuere ich schnell Richtung Grauholz. Da schon Mittag ist, hat es sehr viele Lastwagen und weitere kommen an. Es wird knapp, denn es hat nicht genug Platz für alle. Ich gehe zur Toilette, die gerade sauber geputzt wird. Ich schmecke aus der Kantine feine Duft, das Restaurant oben ist bis Ende Februar geschlossen. Ich gönne mir einen Salat mit frischgepressten Saft, gegessen wird im Lastwagen. Und am Abend habe ich das Glück, wieder unseren Kunden zu besuchen. Diesmal wird noch Kaffee offeriert, Biscuits und ganz leckerer Reis mit Curry und Kichererbsen. Die Woche vergeht wie im Flug, der Donnerstag ist wieder da. Die Tage werden länger, der Winter ist hier unten sehr mild. Ich fahre heute ganz besondere Ware für grössten Detailhändler der Schweiz. Ich fahre nach Zürich mit Ananas, Birnen, Pfirsich und Frucht Cocktail. 33 Paletten abgeladen, fahre ich weiter nach Basel. Unterwegs habe ich wieder an der Raststätte Kölliken, denn die Raststätte Würenlos war besetzt. Voll motiviert fahre ich zum Lager von grössten Möbelhersteller der Welt und bekomme Suppe für später. Der Winter hat noch nicht sein letztes Wort gesagt und es wird bitterkalt. Ich fahre fast rundum mein zu Hause, die Gemeinden Wünnewil und Schmitten. Ich weiss, dass in Mühletal das Restaurant über Mittag Take away bietet. Es ist absolut lecker, ich geniesse im Kamion die Gemüsesuppe und Poulet mit Reis. Es ist mein erstes warmes Essen aus einem Restaurant dieses Jahr.

Mein zynisches Ich fragt mich leise: Und erinnerst du dich noch an Ausland? Selbstverständlich, das kann man doch nicht vergessen. Ich habe viele Länder privat bereist. Und viele Menschen haben sich um mein Wohl gekümmert.

In Emiraten wird man ganz professionell bedient.Im Neuseeland genauso. Freundliches Plaudern und die ewige Frage: Wo kommen Sie her?Wenn ich nach Hause fahre, nach Tschechei, fahre ich immer durch Österreich. Das ist bei Schweizern enorm für seine Gastfreundlichkeit beliebt. Ich pausiere in Mondsee und im Gasthof Landliebe kann ich nicht der Küche widerstehen.

Ich denke, ihr versteht, was ich mit meinen Bildern sagen will.

Heutige Frage lautet:

Geht ihr auch mal was in Tankstelle kaufen?

Mich begleiten die Tankstellen seit meiner Kindheit.

Mal ehrlich, sie sind in letzter Zeit quasi die einzige Möglichkeit, überhaupt in die Gesellschaft zu laden.

Der heutige Tag und nicht nur dieser ist gewidmet allen Menschen an Tankstellen, Raststätten und Restaurants dort draussen in der weiten Welt. Ich danke euch für ihre Arbeit, für eures freundliches Wort, für eures nettes Lächeln.

…DENN IHR MACHT DIE WELT BESONDERS, INDEM IHR EINFACH DA SEID…

 

 

 

 

 

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