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Reisen

Graubünden und Vinschgau 2023

Als Frau allein unterwegs mit Van in Schweizer Alpen und auf Pässen

Die Zeit der Ferien ist da und ich kann endlich meine Reise umsetzen-Graubünden und Vinschgau. Für mich ist es bereits der dritte Aufenthalt hier und über die Schönheit von Kanton Graubünden aus 2020 könnt ihr hier lesen https://bit.ly/3qE2eq7 und aus 2021 hier https://bit.ly/3pdIRpP. Ich fahre nach der Camperübernahme direkt nach Scuol, weil die Möglichkeit, noch am Abend Wellness zu geniessen und dann schlafen gehen, ist einfach zu verlockend. Gesagt, getan – eingecheckt in TCS Campingplatz Scuol zusammen mit meinem Ernst. Es passt zwischen uns von Anfang an.Nach erholsamen Wellness, Bogn und echt tiefem, langem Schlaf geht es Samstag los. Ich geniesse das Dorf Scuol auf der Terrasse mit feinem Essen in Restaurant Allegra. Wie passend – Allegra – Guten Tag auf romanisch. Na dann, Allegra! Mein erster Ausflug geht Richtung Sent – ein malerisches Dorf und in Hotel Aldier, wo sich in kleinem Rahmen ein Museum befindet – Alberto Giacometti. Seine Kunst ist heutzutage in allen bedeutenden Museen auf der Welt vertreten. Für mich hat die Ausstellung umso mehr Sympathie, da sie von einem Privatem geführt wird, und zwar von Besitzer des Hotels. Nach kurzer Inspiration geniesse ich hausgemachten Holunderblüten Limonade auf der Terrasse und Quatschen mit dem Personal. Die Kirchenglocken schlagen 17:00. Da im Preis im Camping soeben die Nutzung des ÖV inbegriffen ist, geht es gratis zurück mit dem Bus. Mit genussvoller Aussicht über Scuol werde ich den ersten Tag abschliessen. Das Wetter macht perfekt mit. Das Angebot gilt ebenfalls für die Bergbahnen, mit Gondel geht es gemütlich hinauf zum Restaurant, wo ich mir kleines Morgenessen gönne. Viele Gäste komme an, ist doch Sonntag. Ich folge auch den Weg und lande bei nächstem Bergrestaurant – Prümaran Prui, wo ich hausgemachtes IceTea tanken werde. Denn ab jetzt wird es recht ernst. Es geht hinauf zur Alp Laret auf 2.206 m.ü.m. Die stark besuchte Terrasse wundert mich nicht, die Speisekarte ist einfach verlockend. Ich gönne mir Kaiserschmarrn mit Preiselbeeren. Darauf freute ich mich richtig. Das Personal entschuldigt sich für das Warten, der Ansturm war gross, es wird länger gehen. Macht nichts, habe doch Ferien. Umso mehr geniesse ich meine Portion. Mein Leben hat mir beigebracht, wenn ich angehalten werde, hat es seinen Grund. Und tatsächlich. Die Kuhherde kehrt in Stall zurück, bessere Blick kann man sich nicht mehr wünschen.Wanderung Valmala Und es geht noch weiter. Beim Wegweiser muss ich mich entscheiden – soll ich noch eine Wanderung unternehmen, es ist spät. Das Herz sagt ja. Unterwegs treffe ich einen Biker, umso mehr fühle ich mich wohl. Und dann kam die Alp Valmala. Das Rauschen von Bach hörte ich schon oben, aber so was hätte ich nicht erwartet. Eine Ziegenalp – sie geniessen das Gras im Hang. Ein deutsches Ehepaar ist da, sie besitzen zwei Ziegen als Paten. Und nun ruft der Bauer: Bibi, komm! Bibi, komm! Und es geht los wie im Tatort! Ziegen und Böcke traben zurück, sind sehr zahm und wollen sich streicheln lassen. Und das alles passiert, wenn man seinem Herzen zuhört. Für mich geht es noch lange runter nach Ardez, wo ich sofort Rätische Bahn nehme und Bus nach Scuol. Ich werde heute als glücklichster Mensch der Welt einschlafen. Mein letzter Tag im Scuol starte ich mit kurzer Tour im Nationalpark Val Minger. Es ist der älteste Naturpark der Alpen. Es geht alles der Natur nach. Im Wald hört man die Hirsche, die Brunftzeit beginnt. Auf dem Pausenplatz hofft man, sie zu sehen, aber nicht heute. Dafür kommen Schmetterli’s Hallo sagen. Was hinaufging, geht jetzt runter. Es ist ruhig, aber die Spur der Gewalt der Natur ist sichtbar. Ein kleiner Ausflug (diesmal musste ich zahlen 12.80 pro Fahrt) wird mit schmackhafter Glace bei Mauri in Scuol belohnt. Ich verbringe die letzte Nacht in Scuol. Schloss TaraspDie Gegend rundum Scuol hat mich bezaubert und für bisschen Kultur fährt man nach Dorf Spelps mit Schloss Tarasp. Das Schloss wurde im 1080 von den Herren von Tarasp erbaut. Über Jahrhunderte war es im Besitz der österreichischen Grafschaft. Heute ist Schloss in Händen eines Einheimischen – den Künstler Not Vital. Am kurzen Kamelkopfweg unterhalb des Schlosses kann man süsse Ziegen treffen und die bewundernswerte Aufbau. Die Führungen finden auf Voranmeldung im Internet statt. Feiner Kaffee kann man auf Terrasse nehmen, mit Aussicht auf Schloss.SpölJetzt fahre ich Richtung Ofenpass und werde noch mal die Spöl Ovo besichtigen. Das Wetter schlägt sofort um, ich bin klatschnass. Oben auf dem Parkplatz wird die Sonne scheinen. Die Wetterprognose meldet schlecht. OfenpassIch verweile bisschen im Hotel Il Fuorno, gönne mir feines Dessert. Die Tage werden kürzer und der Hauch der Dunkelheit zieht bis 2146 m auf Ofenpass. Muglin Val MüstairMit Regen komme ich in meinem Lieblingscamp Muglin Val Müstair an. Einchecken kann man nächsten Tag und für gute Nacht noch im Restaurant warmen Tee.Mittwoch fällt buchstäblich ins Wasser. Buchstäblich. Und nicht nur der Mittwoch. Mein grosser Traum, über Umbrailpass nach Stelvio zu fahren, wurde letzte Jahre wegen P(L)andemie geplagt, dieses Mal steht nichts im Weg. Aber das Unwetter letzter Woche verursachte Felsensteinschlag und somit ist bis weiter Umbrailpass wegen Sicherheitsarbeiten für gesamtes Verkehr geschlossen. So was Schade. Das Wetter macht keine grossen Fortschritte, ich packe und fahre Richtung Sulden auf 2000 m. Hier werde ich die Rundwanderung um See machen. Dabei passiert mir Katastrophe. Meine Drohne bleibt im Baum hängen, ich kann sie orten, aber nicht finden, die Bäume sind in der Böschung über 30 m hoch. Mich hat es aus der Bahn geworfen, ich muss aber Profi bleiben. Ich spaziere weiter, zu diesem Rundgang gehört auch der Besuch von Reinhold Messmer Mountain Museum. Es gibt sechs verschiedene Museen mit verschiedener Thematik und diese spezialisiert sich auf Eis und Klimawandel. Hier geht es um Eis und mit beeindruckenden digitalen Techniken kann man in die Welt der Lawinen eintauchen. Ich bleibe vor Ort, beim Hotel Alpine kann man übernachten. Dazu schnell Pizza und die so dringende Aufmunterung für heutigen Tag. Ich überlege, wie schnell ich an eine Drohne kommen kann. Das geht nicht ohne Internet. Ich versuche noch die Stadt Merano. Es gab enorm viel Touristen, ich sah noch nie so was in so kleiner Stadt. Merano ist sehr malerisch und sympathisch, absolut geeignet für Aperotime, aber am Freitag würde ich sie nicht noch mal besuchen. Mein Tag in der Zivilisation ist zu Ende, jetzt muss ich Camp suchen und nicht nur ich. Drei in Umgebung waren komplett. Im Lasch kann ich bleiben, aber zu Preis von 30 € für die Nacht. Auschecken kann ich aber erst um 08.00. Ich komme mir vor wie im Gefängnis. Und noch teurer als die Schweiz ist wohl ein Witz.   Ich wollte früh los, weil ich zu Stilfserjoch fahren will. Die Fahrt ist sehr, sehr anspruchsvoll mit Wohnmobil. Das Wetter bietet alle Szenarien und es ist viel los. Ich kann nicht widerstehen und fahre noch schnell bis zum Umbrailpass. Jetzt steht er leise da, für jeglichen Verkehr bis weiteres geschlossen. Die Bise ist kalt, der Schnee wird hier bald kommen. Im Hotel Genziana werde ich mich aufwärmen. Der Pass geniesst so typische italienische Ambiente-von Wurst bis Souvenirs. Ich habe aber andere Aufgaben. Mein dritter Dreitausender wartet auf mich. Punta Rosa, Rötlspitz. Es ist nicht anspruchsvoll, geht hinauf, dann gemütlich. Trotzdem habe ich Zweifel wegen Wetter, ist komplett bewölkt. Es ist Versuch wert. Mein Herz sagt klar ja. Nach zwei Stunden werde ich mit atemberaubender Szenerie belohnt-ein Gemisch aus Wolken, Wind und Grau. Mein dritter Dreitausender geniesse ich kurz, noch obligates Foto, jetzt geht es schnell runter. Stelvio steht ruhig in der Nacht da, ich werde hier übernachten. Die Nacht ist kalt, ohne Wind. Am Morgen starte ich runter. Stelvio verabschiedet sich mit wunderbarem Sonnenaufgang. Mein nächstes Ziel ist einfache Wanderung in Schulders. Es geht am Burg Churburg vorbei, ziemlich steil hinauf. Der Weg führt durch Wald und am zackig rauschenden Wasser des Berkwaals entlang. Das Wasser ist sehr erfrischend und zaubert eine Augenweide für den Beobachter. Es ist sehr empfehlenswert, den Burg zu besuchen-die Eintrittskarte geht ganz einfach online bestellen. So stolz ragt er oben über das Dorf und gehört zu den besterhaltenen Burganlagen Südtirols. Gebaut im 1259, befindet sich hier die weltweit grösste private Sammlung der massgefertigten Rüstungen der Besitzer. Im Jakobszimmer findet man auch eigene Sternzeichen aus Holz, man besucht den Rittersaal und Ahnensaal erbaut um 1750. Der Burg befindet sich im privaten Besitz von Graf Trapp, der in Innsbruck lebt. Jetzt wird aber viel gearbeitet-die Vorbereitungen zum Filmdreh Wilhelm Tell in internationalen Produktion laufen auf Hochtouren. Eine kleine Tour führt mich ins Museum Vinschgau-obwohl klein-ist es sehr interessant-verteilt in drei Teilen. Archäologie-alles rundum Ausgrabungen von Ganggeg, Zahlbedeutung, Bau und Wert des Wassers hier. Und das Leben-die Schwabenkinder und die Korner, die mit Kutschen durchs Land pilgerten, um das Geld zu verdienen. Etwa 20 km weiter befindet sich die nächste Attraktion-der Reschensee und der Kirchenturm. Besucher gibt es in gemütlichen Rahmen. Es ist mein letzter Tag in Vinschgau, ich geniesse die Biese. Und als Belohnung gönne ich mir den Turm noch im Abendkleid. Nächsten morgen starte ich noch die letzte, kleine Tour-die Bergruine von Lenchenburg. Etwa zwei Ehepaare habe ich getroffen, dann gehört mir die Burg mir allein. Wie haben die Leute damals gelebt? Die kalte Bise zieht, der Bach lauscht, es ist Zeit, in die Schweiz zu fahren. Ich werde in Restaurant Ofenpass fein essen und in meinem Lieblingsort Fideris die Ferien abschliessen.

Was lief scheisse:

Na ja, die Drohne, da hatte ich noch zwei Wochen daran zu beissen.

Das Wetter machte nicht so mit.

Dass Tirol teuer ist, als die Schweiz, ist echt ein Witz.

Der Herr, der mich in Restaurant in Müglin angebrüllt hatte. Einheimischen haben geschmunzelt. Und das alles nur, weil ich bei Ankunft bei seinem Camper geparkt habe. Noch hat er gesagt, ich soll dort gehen, wo ich herkomme. Idiot, und wer wird in der Schweiz die Arbeit machen, wenn du die Rente geniesst?

Mir ist die Autoschlüssel in Toilette gefallen. Ok, es war saubere Toilette.

Der Familyvater mit drei Kindern, der sich auf der Terrasse auf der Alp laut beschwert hat, dass es lange geht und am Ende hatte er kein Bargeld zum Bezahlen und man musste 10″ jemanden mit Twint suchen. Es ist neben Bargeld auch von Vorteil, das Gehirn mitzunehmen!

Was lief super:

Ernst. Mir hat ein Vermieter abgesagt, Camper musste in Garage. Ernst wurde gerade 2 Tage im Netz und schon abgemacht, super freundlich.

Die Nachbestellung der Drohne. Ich konnte sie im Internet bestellen und direkt dann in der Schweiz abholen.

Und es gab auch die Momente für die Ewigkeit:

Mein tiefster Respekt an alle Menschen, die an solchen Orten arbeiten.

Die viel, viel ältere Paare, die das Reisen mit Bravour meistern und schon herausgefunden haben, wie praktisch Telefon beim Reisen ist.

Und ein Kult: Die zwei 70-jährige freundliche Niederländer, die von Urecht bis Rom mit Velo unterwegs waren, über 5 Wochen lang. Einfach perfekt, Hut ab!

Na dann, meine Ferien sind definitiv vorbei, danke sehr für Lesen und bis bald!

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