
Wie die Zeit vergeht, und schon wieder ist Ferienzeit. Wer würde sie nicht gerne nehmen? Dieses Mal habe ich aufgrund einiger Verpflichtungen alles in letzter Minute vor der Abreise geplant. Die Wahl war klar – nach den guten Erfahrungen vom letzten Jahr wieder eine griechische Insel – dieses Mal Samos. Sie lockte mich mit ihrer grünen Umgebung, und eine Woche Erholung wird reichen.
Ich fliege nachts vom Flughafen Zürich nach Athen und bin morgens eine Stunde weiter auf der Insel. So habe ich noch fast einen ganzen Tag für mich. Aus strategischen Gründen habe ich mich für Kokkari und ein Hotel am Strand entschieden – hier werde ich richtig Tourist sein.
Morgens will ich keine Zeit verlieren und besuche den Ort Pythagorio, der nicht weit vom Flughafen entfernt liegt. Ich war sofort wohl da und wie sich später herausstellt, ist es ein relativ belebter Ort mit angenehmer Atmosphäre.
Ich bekam einen Anruf von der Unterkunft und es war Zeit, dorthin zu fahren. Da es noch Vorsaison war, blieb ich allein in den Apartments, was mir aber nichts ausmachte. Frau Katerina erklärte mir alles, und mein Samos-Abenteuer kann beginnen.
Ich möchte an die Strände, Auto Koni wird mich über die Inseln begleiten. Ich habe ein Auto in der Grösse eines Volkswagens bestellt und einen Hybrid-SUV bekommen – ein gutes Angebot.
Aber jetzt fahre ich Richtung Livadaki Beach. Ich fahre etwa drei Kilometer auf einer unbefestigten Strasse und stelle fest, wie immer um die Zeit, dass es den Inselbewohnern noch zu kalt zum Schwimmen ist und der Strand ist menschenleer. Aber der Ort muss sehr beliebt sein, er sieht aus wie ein Vergnügungspark.
Kein Problem, ein paar Kilometer weiter ragt die grosse Kirche Zookodos Pigi auf einem Hügel empor. Auch die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis, man sieht die umliegenden Klippen und das Meer. Doch an der Kirche erfahre ich, dass Fotografieren, Drohnenfliegen und Shorts verboten sind – kurz gesagt: Ich bin dort völlig fehl am Platz, ich meine völlig fehl am Platz. Und die Toilette war auch geschlossen. Kein Problem, wir fahren noch ein Stück weiter, zum Strand, wo ich alles machen kann, was hier bei der Kirche verboten ist.
Der Strand heisst Mourtia Beach und ist ein entspannter Ort. Liegen, Erfrischungen am Kiosk, nette Betreiber. Hier ruhe ich mich von meiner Reise aus und verabschiede mich mit einer Portion Hamburger vom heutigen Tag.
Am nächsten Tag nach meiner Ankunft bin ich traditionell müde. Ich habe morgens ausgeschlafen. Ich werde meine Zeit mit Erholung verbringen, ich bin wirklich müde. Ich werde die Promenade in Pythagorio geniessen
und den Strand von Kervali besuchen. Auch dort ist niemand. Das Restaurant am Strand ist geöffnet. Ich werde mich hinsetzen und der Umgebung lauschen.
Am dritten Tag erwartet mich in Nachtigental eine lange, steile, aber wirklich schöne Wanderung. Vom Dorf Vourliotes aus werde ich entlang des Flusses in die Schlucht gehen und von dort direkt zum Dorf Manelotes hinaufsteigen, wo sich das berühmte Restaurant Taverna Lukas befindet.
Die Wanderung hat sich definitiv gelohnt. Die Aussicht und das Essen waren es allemal wert.
Ich habe griechische, einfache Küche gegessen – Kichererbsenbällchen und Joghurt mit Honig. Der Joghurt war so steif geschlagen, dass ich ihn fast schneiden musste. Und der kleine Schnaps, ein feiner Nusslikör, schmeckte köstlich. Ich werde den gleichen Weg hinunterlaufen und dann wieder hinauf wandern. Das ist sicher dank Likörs.
Nach einem weiteren entspannten Tag ist das Wetter schlecht, es soll regnen. Es sieht nach einem Museumsbesuch aus, den ich sofort nutze. In der Hauptstadt von Samos laufe ich durch die Altstadt von Vathy. Es ist ein Gewirr aus engen Gassen, und ohne Navigationssystem wäre ich noch heute am Laufen.
Direkt an der Promenade befindet sich das Archäologische Museum mit verschiedenen Funden, hauptsächlich aus dem Byzantinischen Reich. Die Ausgrabungen lebensgrosser Statuen, insbesondere der vier Meter hohen, sind wirklich atemberaubend. Auch Schmuck wurde gefunden, die Perlen sind wunderbar.
Nicht weit entfernt befindet sich ein weiteres Museum – dieses Mal dem Weinbau gewidmet. Hier kann man etwas über die Weinherstellung erfahren, die eine essenzielle Rolle in der Wirtschaft der Insel spielt. Bis zu 80 Tonnen Wein konnten in diesen Holzfässern gelagert werden. Die Tour beinhaltet auch eine Weinprobe und den anschliessenden Kauf. Natürlich habe ich zwei Flaschen für meinen Vermieter mitgenommen.
Heute bin ich gut in Form und fahre über eine alte, verlassene Gerberei, die einst eine der Säulen der lokalen Wirtschaft war, nach Karlovasi. Es gab sogar ein Museum, das der Gerberei gewidmet war, das aber schon lange geschlossen ist.
Ich steige zur Kapelle oberhalb der Stadt hinauf. Wie ich mit der Zeit herausfinde, gibt es hier eine grosse Anzahl von Kirchen.
Die Strasse führt weiter an der Küste entlang, und heute weht ein sehr starker Wind. In diesem Teil duftet es nach Rosmarin und Oregano, der unverwechselbare Duft kitzelt sanft meine Nase.
Der Weg führt mich weiter zum Restaurant Archondissa. Dieses Lokal ist ein absoluter Kult, man kann es auch mit dem Auto erreichen. Die unglaubliche Auswahl an Speisen und die Familie, die das Restaurant betreibt, kann ich nur wärmstens empfehlen.
Hier führt der Pfad über steile Treppen zu den Wasserfällen, die man allerdings nur über einen Bach erreichen kann. Ich habe darauf verzichtet, mache kurzen Halt hier.
Ich gehe die Treppe zum Restaurant hinauf und von dort einen sehr schmalen und steilen Pfad entlang zum Fluss, der mich zum berühmten Potami-Strand und dann nach Karlovasi zum Auto bringt. Der Abend naht, der Himmel verhüllt sich in Abendrot. Es war ein schöner Tag, nicht wahr?
Der Urlaub auf Samos geht weiter, und heute fahre ich wieder nach Pythagorios. Es ist einer der begehrtesten Orte der Insel und zugleich einer der ältesten Häfen Europas. Benannt ist es nach dem berühmten Einheimischen der Insel – dem Mathematiker Pythagoras.
Das Historische Museum kann kostenlos besucht werden und zeigt in kleinen Räumen Stücke aus dem Byzantinischen Reich und der Antike. Etwas weiter befindet sich das Archäologische Museum mit Exponaten aus der Zeit bis zum 6. Jahrhundert v. Chr.
Mit dem Auto oder zu Fuss erreicht man die Kirche Panagia Spiliani mit Blick auf die gesamte Umgebung – gerade hat ein Kostüm-Fotoshooting stattgefunden.
Wieder etwas weiter entfernt befindet sich das interessanteste Denkmal des Ortes – der Eupalinos-Tunnel. Hier darf man nach 30 Minuten im Rahmen der regulären Führungen unter die Erde gehen und den im 6. Jahrhundert v. Chr. erbauten Wassertunnel bewundern. Er ist 1036 Meter lang, die Bauzeit wird auf 8–15 Jahre geschätzt, es wurde nur mit Hammer und Meissel gearbeitet. Doch die grösste Bewunderung gilt der Berechnung selbst – der Tunnel wurde von zwei Seiten in entgegengesetzter Richtung gebaut, und als er verbunden wurde, kreuzten sich die Wege mit nur 60 Zentimetern Unterschied, einer sichtbaren Treppe.
Das reicht für heute, ich mache wieder eine Pause an meinem Lieblingsstrand Mourtia Beach.
Nach den geplanten Ausflügen werde ich am nächsten Tag spontan ins Landesinnere und in den Westen der Insel fahren. Ich werde mich umsehen und eine Weile am Psili Beach und im kleinen Touristendorf Kampos verbringen, wo ich mich mit touristischen Köstlichkeiten verwöhne. Der Sonnenuntergang erwartet mich nur ein kurzes Stück von Drakei entfernt, die Strasse ist hier zu Ende.
Der letzte Tag meines Urlaubs auf Samos ist da. Ich mache den berühmtesten Spaziergang entlang der Klippen zum Mikro Seitani Beach, wo ich ein paar Stunden Entspannung, Sonne und einfach nur Sein geniessen werde.
Danach geht es zurück zum Potami Beach, wo ich mir an der Strandbar leckeres Tzatziki und Joghurt mit Früchten gönne. Der letzte Sonnenuntergang auf der Insel erwartet mich. Und was für ein wunderschöner!
Es ist Zeit, die Rückreise vorzubereiten. Ich versende Postkarten, die in drei Wochen bei den Empfängern eintreffen. Die Insel ist absolut leicht zu bereisen, die Griechen sind unkompliziert und laut anderen Touristen ist ihre Gastfreundschaft sehr beliebt, was ich nur bestätigen kann.
Die Menschen dort haben sich ausgezeichnet um die Katzen gekümmert, und ich habe wunderschöne Schmetterlingsarten gesehen.
Ich hoffe, ihr hattet Spass an der Reise und könnt die Schönheit im kurzen Trailer geniessen. Hier klicken https://youtu.be/lFBtU80X_0Q?si=roz2RyuZkk74gaEJ





